Kommentar

Verschiedene Faktoren haben das finanzielle Ergebnis 2017 negativ belastet. Hinzu kommen ausserordentliche Abschreibungen und Rückstellungen, die schliesslich zu einem Verlust führen. Unser Unternehmen ist aber nach wie vor gesund und leistungsstark. 2017 sind mehrere wichtige strategische Initiativen umgesetzt und eingeleitet worden, welche mittelfristig wieder für eine aufsteigende Entwicklung sorgen sollen.

Sehr geehrte Damen und Herren

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Ein schwacher Messezyklus ohne Swissbau und 3-Jahresmessen, rückläufige Tendenzen in vielen Bereichen im Schweizer Messe- und Eventgeschäft, erste Rückgänge bei der Baselworld sowie zusätzliche Aufwendungen für die Strategieumsetzung haben das finanzielle Ergebnis 2017 stark belastet. Diese Faktoren haben dazu geführt, dass der konsolidierte Gewinn aus der ordentlichen Geschäftstätigkeit mit CHF 10.0 Mio. erwartungsgemäss deutlich unter den Vorjahren liegt. Hinzu kommen notwendige Sondermassnahmen zur Bilanzbereinigung in der Höhe von insgesamt CHF 120.0 Mio., aus denen schliesslich ein Verlust von CHF -110.0 Mio. resultiert.

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Dr. Ulrich Vischer

Auf Grund der Verkleinerung der Baselworld 2018 musste eine Wertberichtigung der Messegebäude in Basel vorgenommen werden, was zu Sonderabschreibungen in Höhe von CHF 102.3 Mio. geführt hat. Die beschlossene Wertminderung um rund 25% des bisherigen Wertes ist auf die erwartete Geschäftsentwicklung am Standort Basel im Jahr 2018 und in den folgenden Jahren ausgerichtet.

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Die Eigenkapitalquote liegt deutlich über 30%. Die Bilanz ist stark und gesund.

Zudem sind Rückstellungen von CHF 17.7 Mio. für strukturelle und organisatorische Optimierungen im nationalen Messe- und Eventgeschäft vorgenommen worden. Am Standort Lausanne sollen die Kosten durch eine Anpassung der Geschäftstätigkeit minimiert werden. Im Bereich Live Marketing Solutions wird das Dienstleistungsangebot auf strategischer und konzeptioneller Ebene ausgebaut. Gleichzeitig wird unter anderem eine Vereinfachung der Gesellschaftsstruktur geprüft.

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Auf Grund der in den letzten Jahren gestärkten Bilanz sind diese Sondermassnahmen für das Unternehmen verkraftbar. Sie haben keinen Einfluss auf die flüssigen Mittel, die über CHF 115 Mio. liegen. Die Eigenkapitalquote liegt noch immer deutlich über 30.0%. Die Bilanz ist stark und gesund.

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Trotz zyklusbedingt schwachem Messejahr und Rückgängen im nationalen Messe- und Eventgeschäft konnte der Umsatz im Geschäftsjahr 2017 im Vergleich zum Vorjahr um 12% auf CHF 493.3 Mio. gesteigert werden. Dies ist in erster Linie ein Effekt der Akquisition des amerikanischen Live Marketing Unternehmens MC2 («MC-squared»), der allerdings noch nicht für das ganze Jahr wirksam ist.

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Mit der MC2 ergeben sich im Vergleich zum Vorjahr deutliche Verschiebungen beim Betriebsertrag nach Divisionen und geographischen Märkten. Die Division Exhibitions (Eigenmessen) hat einen Anteil am gesamten Betriebsertrag von 59.8% (2016: 75.6%). Der Anteil der Division Live Marketing Solutions ist auf 32.7% gestiegen (2016: 14.9%). Die Division Venues (Gastveranstaltungen) hat einen Anteil von 7.5% (2016: 9.5%). Der Anteil des im Ausland erzielten Betriebsertrages ist im Vergleich zum Vorjahr von 13.9% auf 33.0% gestiegen.

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René Kamm

Wir sind strategisch und operativ gut aufgestellt. Massnahmen zur Diversifikation, Internationalisierung und Digitalisierung sind frühzeitig ergriffen worden.

Die MCH Group ist strategisch und operativ gut aufgestellt. Schon seit Jahren zeichnet sich ab, dass das wirtschaftliche Umfeld für das nationale Messe- und Eventgeschäft zunehmend schwieriger wird. Wir haben deshalb frühzeitig Massnahmen zur Diversifikation, Internationalisierung und Digitalisierung der Geschäftstätigkeit ergriffen.

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In den letzten Jahren wurde der Bereich Live Marketing Solutions ausgebaut und seine internationale Position insbesondere mit der Übernahme des amerikanischen Unternehmens MC2 im Geschäftsjahr 2017 markant verstärkt. Mit dem Ausbau der internationalen Position im Kunstmarkt durch neue Initiativen wie die «Art Basel Cities» und die Beteiligung an der ART DÜSSELDORF sowie mit der Entwicklung der «Collector Events Strategy» durch die Lancierung der Grand Basel und die Akquisition der Masterpiece London sind im letzten Jahr weitere zukunftsorientierte Initiativen gestartet worden.

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Die Umsetzung der strategischen Initiativen zur weiteren Diversifikation, Internationalisierung und Digitalisierung der Geschäftstätigkeit wird weiter intensiv vorangetrieben. Die MCH Group hat per 1. Januar 2018 ihre Organisationsstruktur verstärkt auf die Umsetzung der Unternehmensstrategie ausgerichtet. Mit den strukturellen und organisatorischen Anpassungen können vermehrt Synergien geschaffen und genutzt werden, sowohl in der Entwicklung der internationalen Geschäftstätigkeit als auch zur Stärkung der nationalen Eigen- und Gastveranstaltungen.

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Die Sonderabschreibungen und Sonderrückstellungen sowie die Strategieumsetzung werden positive Effekte für das Geschäftsjahr 2018 haben, kurzfristig aber die Rückgänge im Messe- und Eventgeschäft in der Schweiz noch nicht kompensieren können. Die Umsetzung der Unternehmensstrategie wird zudem weitere Entwicklungskosten bedingen. Das Geschäftsjahr 2018 wird deshalb nochmals schwierig werden, wir erwarten aber ein positives Ergebnis aus der ordentlichen Geschäftstätigkeit.

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Es ist unser grosses Ziel, nach der aktuellen Phase der Transformation und Restrukturierung wieder an den Unternehmenserfolg der vergangenen Jahre und Jahrzehnte anknüpfen zu können. Wir sind überzeugt, dass wir mit den notwendigen Bereinigungen und den eingeleiteten Massnahmen sowie insbesondere mit der Umsetzung der strategischen Initiativen die entscheidenden Weichen dafür gestellt haben. 

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Wir danken allen, die im vergangenen Jahr – trotz des finanziellen Verlusts – zum Erfolg unserer Unternehmensgruppe beigetragen haben. Ein besonderer Dank gilt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Mitgliedern des Executive Board und des Verwaltungsrats. Ebenso sprechen wir Ihnen, sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, den herzlichsten Dank für Ihre Treue und Unterstützung aus.

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Dr. Ulrich Vischer
Verwaltungsratspräsident

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René Kamm
Group CEO

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