Auf dem Weg in eine positive Zukunft

Die MCH Group hat im Geschäftsjahr 2021 die Transformation intensiv vorangetrieben und beschleunigt. Das finanzielle Ergebnis liegt deutlich über dem Vorjahr, das Halbjahresergebnis im zweiten Semester 2021 ist positiv. Die Pandemie wird allerdings auch im ersten Semester 2022 noch starke negative Auswirkungen haben, weshalb im laufenden Jahr noch nicht mit einem positiven Jahresergebnis gerechnet werden kann. Die MCH Group darf aber mit Zuversicht in die Zukunft blicken. 

Sehr geehrte Damen und Herren

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Wir können einen im Vergleich zum Vorjahr wesentlich besseren Jahresabschluss präsentieren, obwohl die Pandemie auch den Geschäftsverlauf 2021 massgeblich bestimmt hat. Dank der teilweisen Aufhebung der Einschränkungen für Grossveranstaltungen ab September 2021 erzielten wir im zweiten Semester des Berichtsjahres ein positives Ergebnis. In den letzten vier Monaten 2021 konnten wir sieben der geplanten acht Eigenmessen durchführen, darunter die in den September verschobene Art Basel in Basel und die Art Basel in Miami Beach. Sie alle präsentierten sich sehr erfolgreich.

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Das Geschäftsjahr 2021 war neben der Pandemie geprägt durch das intensive weitere Vorantreiben der Transformation. Wir haben das pandemiebedingt schwache erste Halbjahr für die Weiterentwicklung des Unternehmens und die Vorbereitung auf die Zeit nach der Pandemie genutzt. Wir haben zahlreiche Initiativen entwickelt, mit denen wir die grossen Veränderungen in unseren Märkten antizipieren und die Trends hin zu einem differenzierteren Marketingmix mit neuen Experience-Formaten und der Integration von digitalen Technologien aufnehmen. Mit der Umsetzung dieser Initiativen werden wir unser Unternehmen wieder auf Wachstumskurs bringen. Nach den nachhallenden Einschränkungen im ersten Quartal 2022 sind die Aussichten für das laufende Jahr sehr positiv.

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Andrea Zappia

Beat Zwahlen

Deutliche Verbesserung der konsolidierten Finanz-Kennzahlen

Während im Vergleich zum Vorjahr im Geschäftsjahr 2021 der Umsatz um rund 30 % gesteigert werden konnte, bewegt sich der Betriebsaufwand auf dem Niveau des Vorjahres, was ein effizientes Kostenmanagement belegt. Zum positiven EBITDA und zum deutlich geringeren Jahresverlust als im Vorjahr haben auch Sondereffekte wie staatliche Unterstützungen (Kurzarbeit, Härtefall-Entschädigungen, Darlehenserlass), Leistungen der Eventausfallversicherung und der Verkauf einer Liegenschaft in Basel beigetragen.

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Die wichtigsten konsolidierten Kennzahlen auf einen Blick (in Klammern 2020):

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  • Betriebsertrag: CHF 243.3 Mio. (CHF 188.0 Mio.)
  • EBITDA: CHF 8.5 Mio. (CHF -45.1 Mio.)
  • Jahresverlust: CHF -17.3 Mio. (CHF -72.2 Mio.)
  • Eigenkapital: CHF 47.8 Mio. / 11.8 % (CHF 67.3 Mio. / 16.8 %)
  • Flüssige Mittel: CHF 113.7 Mio. (CHF 130.1 Mio.)
  • Nettoverschuldung: CHF 132.7 Mio. / 124.7 Mio.)

Nachdem im Halbjahresabschluss 2021 ein Halbjahresverlust von CHF -29.4 Mio. ausgewiesen worden ist, präsentiert sich das zweite Semester 2021 mit einem Halbjahresgewinn von CHF 12.1 Mio. 

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Bekenntnis zur «Public Private Partnership» 

Nach der Stärkung der Kapitalstruktur und Aktionärsbasis mit den Kapitalerhöhungen und dem Einstieg des neuen Ankeraktionärs Lupa Ende 2020 ist die teilweise Erneuerung des Verwaltungsrats mit der Zustimmung der Generalversammlung vom 28.04.2021 abgeschlossen worden. Die Beteiligung der beiden Ankeraktionäre Basel-Stadt und Lupa sowie von weiteren Aktionären von je rund einem Drittel und ihre entsprechende Vertretung im Verwaltungsrat stellen sicher, dass die öffentlichen und privatwirtschaftlichen Interessen weiterhin in gleichem Masse wahrgenommen werden.

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Der Kanton Basel-Stadt sowie der Kanton und die Stadt Zürich haben in der Vergangenheit die notwendige Diversifizierung und Internationalisierung der MCH Group stets unterstützt, im Gegenzug dazu hat diese auch die Wahrnehmung der Standort-Interessen sichergestellt. Mit Lupa konnte in einer äusserst schwierigen Zeit ein privater Investor gefunden werden, der diese «Public Private Partnership» mitträgt. Lupa hat sich langfristig verpflichtet und unterstützt vollumfänglich die Unternehmensstrategie inklusive Bekenntnis zu den Standorten Basel und Zürich. 

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Strategie bestätigt und weiterentwickelt

Im Frühjahr 2021 haben das Management und der Verwaltungsrat das Geschäftsmodell und die Strategie überprüft und weiterentwickelt. Das Geschäftsmodell mit den drei Geschäftsfeldern – «Community Platforms» (physische und digitale Formate), «Experience Marketing» (Strategie, Kreation und Umsetzung von Marketing-Lösungen) sowie «Venues» (eigene Infrastrukturen in Basel und Zürich) – und die strategische Ausrichtung sind bestätigt worden. Die Unternehmensstrategie basiert auf folgenden Pfeilern: 

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  • Entwicklung von zukunftsorientierten Community-Plattformen für ausgewählte Ecosysteme mit verschiedenen physischen und digitalen Formaten;
  • Unterstützung der Stakeholder innerhalb der Ecosysteme mit ganzheitlichen Experience Marketing Lösungen – von der Strategie über die Kreation bis zur Umsetzung;
  • Stärkung der Auslastung der eigenen Hallen- und Saalkapazitäten und Stärkung der Standorte Basel und Zürich als «Host-Cities» für Grossveranstaltungen.

Mit dem Fokus auf der geografischen Expansion, der digitalen Transformation, innovativen Angeboten und einer gruppenweiten Quernutzung der Kompetenzen und Leistungen sind in allen Geschäftsbereichen priorisierte strategische Initiativen definiert worden. 

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Einige strategische Initiativen konnten im Geschäftsjahr bereits umgesetzt werden, weitere sind in Arbeit und können im laufenden Geschäftsjahr 2022 realisiert werden. So konnten beispielsweise die Durchführungen der drei Art Basel Shows mit dem erweiterten digitalen Programm «Art Basel Live» ergänzt werden. Mit neuen Engagements in Tokyo und Singapur wird die Präsenz der Art Basel in Asien verstärkt. Im Weiteren hat die MCH Group beziehungsweise die Art Basel zu Beginn des laufenden Geschäftsjahres den Zuschlag zur Organisation einer neuen Kunstmesse in Paris erhalten, die bereits im Oktober 2022 ein erstes Mal stattfinden wird. Das Swissbau Innovation Lab, die ILMAC-Community-Platform und der erste hybride HackZurich sind weitere Beispiele erfolgreich umgesetzter Initiativen.

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Ambitiöse Wachstums- und Profitabilitätsziele

Die Mittelfristplanung ist der überprüften und erweiterten Strategie entsprechend angepasst worden. Dabei haben wir uns ambitionierte Wachstums- und Profitabilitätsziele gesetzt. Wir sind überzeugt, mit dem erarbeiteten Strategieplan auf Gruppenebene und in allen Geschäftsbereichen diese Ziele zu erreichen.

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Nach den vergangenen zwei Jahren sehnen sich unsere Kunden nach physischen Formaten und sind gleichzeitig bereit, die Potenziale ergänzender digitaler Formate verstärkt zu nutzen. Im Zuge des zu erwarteten Aufschwungs nach der Pandemie wird es einen grossen Nachholbedarf geben, wie er in verschiedenen geographischen Gebieten und Wirtschaftszweigen bereits erkennbar ist. Das wird uns grosse Potenziale eröffnen, wofür wir gut gerüstet sind: Wir haben mit unseren drei Geschäftsfeldern ein starkes Netzwerk, mit dem wir unseren Kunden Dienstleistungen in der gesamten Wertschöpfungskette des Experience Marketing bieten können – physisch und digital, regional und global. Wir haben ein überzeugendes strategisches Gerüst mit zahlreichen innovativen Initiativen. Und wir haben eine marktorientierte Organisationsstruktur, die gleichzeitig auf die interdisziplinäre Nutzung unserer Synergiepotenziale ausgerichtet ist.

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Positive Aussichten auf 2022 nach einem verhaltenen ersten Quartal

Die Pandemie wird auch im ersten Semester 2022 noch starke negative Auswirkungen haben, bevor mit einer Normalisierung der Situation und einem entsprechenden Aufschwung der Geschäftstätigkeit gerechnet werden kann. Auf Grund der Pandemie musste die Giardina erneut abgesagt werden. Die Swissbau musste in den Mai verschoben werden und kann zu diesem Zeitpunkt nur in einer verkleinerten Form durchgeführt werden. Auch die Art Basel in Hong Kong wird nochmals in einer reduzierten Form stattfinden. Bereits im Herbst 2021 musste die Absage der Baselworld 2022 angekündigt werden, da die Entwicklung des neuen Konzepts unter den gegebenen Rahmenbedingungen mehr Zeit als ursprünglich angenommen erfordert. Weit weniger pandemische «Nachwehen» zeigen sich erfreulicherweise in der Division Live Marketing Solutions, wo die Auftragsbücher gut gefüllt sind.

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Digitale Alternativen und die positive Entwicklung in der Division Live Marketing Solutions werden nicht ausreichen, die negativen Auswirkungen der Pandemie auf das Messegeschäft im ersten Semester 2022 vollständig zu kompensieren. Zudem gilt es, notwendige Investitionen in zukunftsorientierte strategische Initiativen zu tätigen. Es ist im Moment davon auszugehen, dass das Geschäftsjahr 2022 zwar erneut besser als das Vorjahr sein, aber nochmals negativ abschliessen wird.

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Refinanzierung der Anleihe 2023 in die Wege geleitet 

Trotz der stark negativen Auswirkungen der Pandemie verfügt die MCH Group per Ende 2021 über einen Bestand an flüssigen Mitteln, der zusammen mit der Normalisierung der Geschäftstätigkeit die Basis für eine erfolgreiche Weiterentwicklung der Gruppe bildet.

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Im Mai 2023 steht die Refinanzierung der CHF 100 Mio. Anleihe an. Der Verwaltungsrat prüft aktuell alle möglichen Optionen zur Refinanzierung dieser Anleihe. Für die Refinanzierung besteht seitens der beiden Ankeraktionäre Kanton Basel-Stadt und Lupa die Verpflichtung zu einem sogenannten «Backstop». Im Vordergrund steht eine Stärkung der Kapitalbasis mit einer nachgelagerten Erneuerung der Fremdfinanzierung. Die diesbezüglichen Entscheide werden in den ersten Monaten des Jahres 2022 durch den Verwaltungsrat gefällt.

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Wir danken allen, die im vergangenen Aufbruchsjahr dazu beigetragen haben, die grossen Herausforderungen zu meistern und uns auf dem Weg in die Zukunft weiterhin unterstützen werden: den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, den Aktionärinnen und Aktionären sowie in ganz besonderem Masse auch allen Kunden und Partnern.

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Andrea Zappia
Verwaltungsratspräsident

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Beat Zwahlen
Group CEO

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