Umwelt
Die MCH Group investiert laufend in die Optimierung der ökologischen Indikatoren, unter anderem bei ihren Gebäuden und Anlagen, in der Logistik sowie bei der Produktion von Standbauten und Einrichtungen. Sie fördert das umweltbewusste Verhalten der Mitarbeitenden am Arbeitsplatz und stellt die erforderlichen Ressourcen zur weiteren Reduktion der Umweltbelastung zur Verfügung.
Die MCH Group ist Eigentümerin der Messegelände in Basel und Zürich. Die Berichterstattung betreffend Energieverbrauch und Emissionen legt den Schwerpunkt auf diese beiden Messegelände, die als «Produktionsstätten» bezüglich Energieeffizienz und Emissionen den bedeutendsten Anteil des Unternehmens ausmachen und diesbezüglich für das Umfeld von grosser Relevanz sind. Ein weiterer Schwerpunkt wird auf den Messe- und Eventbau der Expomobilia gelegt.
Giardina
Energie
Fast 90% des Gesamtenergieverbrauchs der Messeplätze Basel und Zürich stammen aus erneuerbaren Energien. Ihr Stromverbrauch wird zu 100% aus erneuerbarer Energie gewonnen.
Die Halle 1 Süd der Messe Basel ist mit dem Minergie-Label BS-054 ausgezeichnet.
Photovoltaikanlagen auf den Dächern der Messe Basel und der Messe Zürich sowie am Standort der Expomobilia in Effretikon produzieren Solarstrom für rund 400 Einfamilienhäuser mit einem Vier-Personen-Haushalt.
Energie und Emissionen Messe Basel
Die Messe Basel hat eine Ausstellungsfläche von insgesamt 141'000 m², davon 122'000 m² in den beiden Haupthallen 1 und 2. Zur Messe Basel gehören zudem das Congress Center Basel mit 25 Räumen und Kapazitäten bis zu 5'000 Personen sowie das Musical Theater Basel mit 1'500 Sitzplätzen. Der nördliche Teil der Halle 1 ist im Jahr 1999, der südliche im Jahr 2013 in Betrieb genommen worden.
Die Messe Basel deckt ihren Strombedarf mit Strom der Industriellen Werke Basel (IWB). IWB-Strom ist zu 100% erneuerbare Energie, die mit eigenen Kraftwerkskapazitäten grösstenteils aus Schweizer Wasserkraft gewonnen wird. Der 2013 in Betrieb genommene Neubau ist mit dem Minergie-Label BS-054 zertifiziert.
Der Messeplatz Basel hat den Anteil erneuerbarer Energie auf 90.5 % erhöhen können. Senkung der Emissionen um 17.1% im Vergleich zum Vorjahr.
Der Energieverbrauch 2019 hat am Messestandort Basel im Vergleich zu 2018 um 7.8% abgenommen (2019: 22‘020 MWh; 2018: 23‘875 MWh).
Die Emissionen 2019 haben im Vergleich zu 2018 um 17.1% abgenommen (2019: 606‘680 kg CO2-e; 2018: 731‘852 kg CO2-e).
Zugenommen haben im 2019 die direkten Emissionen (13.6%), was auf den ausschliesslichen und höheren Ölverbrauch für die Notstromanlagen zurückzuführen ist (2019: 2‘704 kg CO2-e; 2018: 2‘556 kg CO2-e).
Energieverbrauch und Emissionen Messe Zürich
Die Messe Zürich hat eine Ausstellungsfläche von 30'000 m². Rund 27'000 m² befinden sich in den Hallen 1 bis 7 im Hauptgebäude, hinzu kommt die alleinstehende Halle 9 mit rund 3'000 m². Im Hauptgebäude befinden sich zudem sieben kleinere Konferenzräume für 30 bis 80 Personen. Zur Messe Zürich gehört auch das Theater 11 Zürich mit 1'500 Sitzplätzen. Das Messe-Hauptgebäude ist 1998 in Betrieb genommen worden.
Die Messe Zürich deckt ihren Strombedarf mit Strom der Industriellen Werke Basel (IWB). IWB-Strom ist zu 100% erneuerbare Energie, die mit eigenen Kraftwerkskapazitäten grösstenteils aus Schweizer Wasserkraft gewonnen wird.
Am Messestandort Zürich beträgt der Anteil erneuerbarer Energie 80%.
Im Vergleich zum Vorjahr ist der Anteil erneuerbarer Energie um 2% gesunken. Zurückzuführen ist dies insbesondere auf einen deutlich erhöhten Bedarf an Fernwärme im 2019. Die Fernwärme setzt sich aus einem Anteil erneuerbarer und einem Anteil nicht erneuerbarer Energie zusammen.
Der Gesamtenergieverbrauch hat im 2019 um 13.6% abgenommen (2019: 4‘748 MWh; 2018: 5‘496 MWh). Die Emissionen insgesamt sind im Berichtsjahr nur leicht zurückgegangen (-1%). Namentlich zugenommen haben die indirekten Emissionen wegen des Fernwärmebedarfs (+41%). Die direkten Emissionen hingegen haben um 25.2% abgenommen. Eine Abnahme ist vor allem für den Verbrauch von Heizöl festzustellen (-25%).
Energieverbrauch und Emissionen Expomobilia
Expomobilia in Effretikon ist eine Geschäftseinheit innerhalb der MCH Live Marketing Solutions AG. Expomobilia ist ein Generalunternehmen für modulare und temporäre Bauten wie Messestände, Pavillons, Eventkonstruktionen und Innenausbauten – vom Design über die Detailplanung, Konstruktion und Fertigung bis zur Montage. 2019 hat Expomobilia 295 Projekte realisiert, davon 90 im Ausland.
Die Expomobilia deckt ihren gesamten Strombedarf mit Schweizer Ökostrom und bezieht diesen vom unabhängigen Grünstrom-Spezialisten FAIR POWER. Das FAIR POWER Zertifikat garantiert, dass dieser Strom ökologisch hergestellt und für Expomobilia ins Netz eingespiesen wird. Der CO2-Anteil der Wasserkraftproduktion wird vollständig über die Fair Recycling Foundation kompensiert.
Energieverbrauch und Emissionen konnten um rund 9% gesenkt werden. Der Anteil erneuerbarer Energie konnte leicht auf 38.1% erhöht werden.
Expomobilia betreibt sieben Anlagen an zwei Standorten (Effretikon und Fehraltdorf). Der Gesamtenergieverbrauch konnte im 2019 um 9.8% und die Emissionen um 8.3% gesenkt werden.
Der Anteil erneuerbarer Energie konnte im Vergleich zu 2018 leicht – um 1% – auf 38.1 % erhöht werden. Sowohl die direkten als auch die indirekten Emissionen haben abgenommen, um -7% resp. -10.3% (Reduktion Strom- und Fernwärmeverbrauch).
Steigerung der Energieeffizienz
Der Kanton Basel-Stadt verpflichtet Energie-Grossverbraucher wie die Messe Basel, ihren Energieverbrauch zu analysieren und Massnahmen zur Verbrauchsreduktion zu realisieren. Die kantonale Vorgabe sieht eine jährliche Effizienzsteigerung im Bereich der Strom- und Wärmenergie von 2% vor. Ab 2020 muss die Vorgabe erfüllt sein.
Die Messe Basel wird in der Umsetzung dieser gesetzlichen Verpflichtung von den Industriellen Werken Basel (IWB) unterstützt. Die IWB erstellen eine Ist-Zustand- und Potentialanalyse zum Energiebezug und eine Liste mit Effizienzsteigerungsmassnahmen. Sie erarbeiten zudem eine kantonale Zielvereinbarung mit dem Amt für Umwelt und Energie (AUE). Diese Zielvereinbarung ist eines der Modelle, die der Kanton Basel-Stadt zur Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben anbietet. Sie hat den Vorteil, dass die Infrastruktur der Messe insgesamt beurteilt und optimiert wird. Für das jährliche Reporting an die kantonale Energiefachstelle ist die IWB verantwortlich. Ein erster diesbezüglicher Report wird für das Jahr 2020 erstellt.
Der Kanton Zürich verpflichtet Energie-Grossverbraucher wie die Messe Zürich, ihren Energieverbrauch zu analysieren und Massnahmen zur Verbrauchsreduktion zu realisieren. Jedes Jahr übergibt die Messe Zürich den erforderlichen Reporting-Nachweis an die EWZ: die Bruttoausstellungsfläche, die Ausstellungsstunden pro m² und Jahr sowie den Bezug der Energiemenge aus der Fernheizung. Es wird eine jährliche Zielvereinbarung für den Effizienzbonus festgelegt.
Solarenergie
Bereits 1999 wurde auf dem Dach der Halle 1 Nord in Basel eine Photovoltaikanlage mit integrierter Dachbegrünung installiert, welche die Nutzung von Solarenergie ermöglicht. Sie hat eine Panelfläche von 1'900 m² mit einer Leistung von 215'000 kWh pro Jahr. Eine viermal so grosse Anlage ist auf dem begrünten Dach der 2013 fertig erstellten Halle 1 Süd errichtet worden. Diese Photovoltaikanlage, die in Zusammenarbeit mit einem Investor erstellt worden ist, speist jährlich rund 1'080'000 kWh Strom ins Netz der Industriellen Werke Basel (IWB), welche die Anlage im Jahr 2014 übernommen haben.
Die MCH Group unterstützt zudem die Plattform «Wettstein 21», welche für die Installation einer weiteren Photovoltaikanlage auf dem Dach des Congress Center Basel verantwortlich ist. Diese ist Ende 2014 realisiert worden und liefert jährlich rund 180'000 kWh Strom. Die Dachfläche ist gratis zur Verfügung gestellt worden.
Seit 2009 ist auf dem Dach der Messe Zürich eine Photovoltaikanlage mit 1'200 m² Panels und einer Leistung von 150'000 kWh pro Jahr in Betrieb.
An ihrem Standort in Effretikon betreibt Expomobilia zwei Photovoltaikanlagen mit insgesamt 3'000 m² Fläche. Damit werden durchschnittlich 435'000 kWh pro Jahr erzeugt.
Minergie-Zertifikat
Bei der 2013 fertig erstellten Halle 1 Süd der Messe Basel ist grosser Wert daraufgelegt worden, die grösstmögliche Energieeffizienz zu erreichen, sowohl in Bezug auf die Dämmung der Hülle als auch in Bezug auf eine ressourcenschonende Bereitstellung der benötigten Wärme- und Kälteenergie. Alle Heizungs-, Lüftungs- und Kälteanlagen werden bedarfsabhängig betrieben, die anfallende Abwärme wird grösstenteils genutzt.
Die Minergie-Zertifizierungsstelle Basel-Stadt hat das Minergie-Label BS-054 verliehen. Das Zertifikat ist eigens für dieses Messe-Gebäude entwickelt worden. Zusätzlich werden bei dieser neusten Messehalle die Zielwerte der SIA-Norm 380 / 4 bezüglich Beleuchtung und Lüftung / Klimatisierung eingehalten.
Standbau & Einrichtungen
Lange Lebensdauer, mehrfache Verwendung, umweltschonende und energieeffiziente Produktion, rezyklierbare oder biologisch abbaubare Materialien – Standbaufirmen und Lieferanten machen vor, was Nachhaltigkeit im Bereich Standbau & Einrichtungen heisst. Zum Beispiel Expomobilia mit dem Angebot eines klimaneutralen Messestandes. Oder die Firma Weberfloors mit dem weltweit ersten rezyklierbaren Messeteppich.
Expomobilia
Expomobilia verfolgt bezüglich Nachhaltigkeit ein 3-Schritte-Prinzip:
- 1. Reduktion von Emissionen, Energieaufwand und Abfall, indem Einsparpotenziale aufgedeckt und genutzt sowie Verschwendung vermieden werden.
- 2. Ersetzen von umweltbelastenden Produkten durch alternative Materialien und Verfahren.
- 3. Kompensation der unvermeidbaren Emissionen durch gezieltes Engagement mit myclimate-Projekten.
Expomobilia legt grossen Wert auf Standbauten mit langer Lebensdauer und hoher Wiederverwendbarkeit. Sie bietet eine grosse Auswahl an Ressourcen schonenden, wiederverwendbaren oder biologisch abbaubaren Materialien an, unter anderem Holzwände von umweltzertifizierten Lieferanten aus der Umgebung, Druck- und Blachenelemente aus gut rezyklierbaren oder biologisch abbaubaren Stamoiden und Stoffen, wiederverwendbaren Ökofliesen und Parkettböden aus einheimischen Hölzern mit einer langen Lebensdauer. Die Beleuchtungskörper werden hauptsächlich mit modernen, langlebigen LED-Leuchtmitteln mit niedrigem Strombedarf ausgerüstet.
Ein speziell von Expomobilia in Zusammenarbeit mit myclimate, der Schweizer Nonprofit-Stiftung für freiwilligen Klimaschutz, konzipierter CO2-Klimaschutz-Rechner für Messestände und Innenausbauten hilft den Kunden, ihren Messestand 100% klimaneutral zu gestalten bzw. zu kompensieren. Dieses Umweltengagement wird mit einer Urkunde belohnt.
Syma
Syma – ein offizieller Standbaupartner der MCH Group – bietet höchsten ökologischen Standard im Messebau. Dieser ist unter anderem durch folgende Faktoren geprägt:
- mehrfach verwendbar und rezyklierbare Materialien;
- kompatible Modulstandbausysteme;
- lokale Produktionen durch das weltweite Lizenznehmer-Netzwerk;
- integriertes "life cycle design" (Produktion, Montage, Lagerung, Transport, Recycling, Entsorgung).
Syma verarbeitet pro Jahr rund 547 Tonnen Aluminium, davon sind 90% rezyklierbar und 98% werden mehrfach verwendet. Weiter verarbeitet Syma pro Jahr rund 120 Tonnen Holz (15% rezyklierbar, 45% mehrfach verwendet), 60 Tonnen Glas (60% rezyklierbar, 65% mehrfach verwendet) und 18 Tonnen Stahl (75% rezyklierbar, 85% mehrfach verwendet).
Weberfloors
Bei zahlreichen Messen der MCH Group kommt der erste rezyclierbare Messeteppich «Rewind» des belgischen Herstellers Beaulieu Flooring Solutions (eine Geschäftseinheit der Beaulieu International Group B.I.G:) zum Einsatz. Vertrieben wird der Teppich durch die Firma Weberfloors in Buchs (CH).
«Rewind» ist ein Produkt mit dem «Cradle to Cradle» Zertifikat der Environmental Protection Encouragement Agency EPEA. Der Teppich besteht zu 100% aus Polyolefinen und ist daher zu 100% latexfrei. Der Teppichboden ist deshalb nach Gebrauch vollständig wiederverwertbar. Er wird zu Rezyclat verarbeitet um anschliessend als Rohstoff zu neuen Produkten verarbeitet zu werden.
Im Gegensatz zum herkömmlichen Teppichboden erfordert die Produktion des «Rewind» kein Wasser und 83% weniger Gas. Dieser umweltfreundliche Produktionsprozess reduziert die CO2-Emissionen insgesamt um bis zu 35%. Dank dem niedrigeren Gesamtgewicht sind die Rollen ausserdem einfacher zu bearbeiten und ergonomischer zu verlegen. «Rewind» hat auch logistische Vorteile: Er benötigt weniger Transport- und Lagerkapazitäten.
Logistik
Der für den Aufbau und den Abbau der Veranstaltungen notwendige Verkehr wird durch Logistikkonzepte und Verkehrsregimes gesteuert, um die Belastungen der Umwelt und des Umfeldes möglichst niedrig zu halten.
Messe Basel
Der Anlieferungsverkehr der Messe Basel wird durch ein Verkehrsregime via Checkpoint gesteuert, wofür ein entsprechendes Online-Tool entwickelt worden ist. Sämtliche Transporte zum Messegelände müssen bereits im Vorfeld für ein bestimmtes Zeitfenster angemeldet werden. Vom Checkpoint aus, den die Chauffeure anfahren müssen, werden die LKW zur festgelegten Zeit über eine bestimmte Route zur Anlieferungszone der entsprechenden Halle dirigiert, wo sie innert einer vorgegebenen Zeit entladen bzw. beladen sein müssen. Dadurch können Suchverkehr und Verkehrsstaus minimiert werden. Es wird zudem darauf geachtet, dass die Anlieferung wenn immer möglich unterirdisch erfolgen kann.
Um die ganze Logistik der Anlieferung und des Abtransports optimal steuern zu können, werden alle Bewegungen auf dem Messegelände durch den Logistik Partner der Messe Basel – Sempex – getätigt. Sempex hat ein Qualitäts-Management-System gemäss ISO 9001 aufgebaut. Die Geschäftsleitung überprüft laufend die Umsetzung der festgelegten Massnahmen zur Erreichung der Umwelt- und Energieziele. Diese sind in der Umwelt- und Energiepolitik des Unternehmens festgehalten, die im Sinne einer kontinuierlichen Verbesserung ständig weiterentwickelt werden.
Messe Zürich
Der Anlieferungsverkehr der Messe Zürich wird durch ein Verkehrsregime via Checkpoint gesteuert. Sämtliche Transporte zum Messegelände werden im Checkpoint aufgenommen und für die Weiterfahrt nach Fahrzeuggrösse und Anlieferungsebenen sortiert. Vom Checkpoint aus werden die LKW zur festgelegten Zeit über eine bestimmte Route zur Anlieferungszone der entsprechenden Halle dirigiert, wo sie innert einer vorgegebenen Zeit entladen bzw. beladen sein müssen. Dadurch können Suchverkehr und Verkehrsstaus minimiert werden. Es wird zudem darauf geachtet, dass die Anlieferungsebenen optimal ausgelastet sind.
Um die ganze Logistik der Anlieferung und des Abtransports optimal steuern zu können, werden alle Bewegungen auf dem Messegelände durch den Logistik Partner der Messe Zürich– Securitas – getätigt. Securitas führt eine Statistik über Fahrzeuggrösse, Anzahl auf Anlieferungsebenen pro Veranstaltung und Tag. Der Logistik-Verantwortliche der Messe Zürich überprüft zusammen mit der Securitas laufend die Umsetzung der festgelegten Massnahmen zur Erreichung der Umwelt- und Energieziele. Diese sind in der Umwelt- und Energiepolitik des Unternehmens festgehalten, die im Sinne einer kontinuierlichen Verbesserung ständig weiterentwickelt werden.